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Marie Luise Knott

Hannah Arendt’s Gedichte, Herausgabe zusammen mit Barbara Hahn, Urs Engeler, roughbooks 2006
 

37 Gedichte, 64 Seiten, vergriffen

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Hannah Arendt’s Liebste Gedichte. Für Hannah Arendt sind Gedichte Zeugen, auch Freunde. Als Sechsjährige konnte sie Heinrich Heines Die Grenadiere auswendig: «Ich pflegte es unter strömenden Tränen zur Erheiterung der Familie aus vollem Halse zu deklamieren. Es rührt mich heute noch», schreibt sie vierzig Jahre später in

 

einem Brief. Ob Brecht, Goethe, Hofmannsthal, Morgenstern oder Rilke – in allen Lebenslagen haben Gedichte sie begleitet: Als sie 1950 Heidegger nach über zwanzig Jahren wiedersah, zitierte sie aus Goethes Diwan. 1952, bei der Fahrt über den Gotthard, kam ihr Hofmannsthals Reiselied in den Sinn. Als ihr Mann Heinrich Blücher starb, notierte sie drei Verse aus Brechts Ballade vom Mazeppa in ihr Denktagebuch. In einem ihrer frühesten Texte, den sie zusammen mit Günther Stern verfaßte, reflektierte sie 1929 mit Rainer Maria Rilkes Duineser Elegien über die «Echolosigkeit des modernen Menschen». Mit Versen von Sophokles beschließt sie ihren Essay «Über die Revolution»; mit Shakespeare und Auden endet der erste Band «Vom Leben des Geistes». Die vorliegende kleine Sammlung bietet einen Ausschnitt aus dieser «gemeinsamen Gegenwart» (Char), die mit jedem Hören und Lesen eines Gedichtes neu beginnt.