Marie Luise Knott

Blau vor Paradies


Zur Tagtigall im Perlentaucher

 

14.05.2019. Vor 100 Jahren erschien die expressionistische Lyrik-Anthologie "Menschheitsdämmerung". Vor 150 Jahren wurde Else Lasker-Schüler geboren, die einzige Frau die in der Anthologie Aufnahme fand. Wir erinnern an diese Ausnahmedichterin, deren Werk in Konferenzen und Publikationen derzeit endlich neu gefeiert wird.

Im Jahr 1919,  also vor 100 Jahren, erschien die Anthologie "Menschheitsdämmerung. Symphonie jüngster Dichtung" – die bedeutendste Sammlung früher expressionistischer Lyrik. Alle Gedichte darin stammten aus der großen Aufbruchszeit vor dem Ersten Weltkrieg, als die Dichtung in Aufruhr und Empörung alle Gewissheiten über den Haufen warf. Am Ende des Vorwortes wandte sich der Herausgeber, Kurt Pinthus, damals an seine Leserschaft:

"Ihr Jünglinge aber, die Ihr in freierer Menschheit heranwachsen werdet, folget nicht diesen nach, deren Schicksal es war, im furchtbaren Bewusstsein des Untergangs inmitten einer ahnungslosen, hoffnungslosen Menschheit zu leben, und zugleich die Aufgabe zu haben, den Glauben an das Gute, Zukünftige, Göttliche bewahren zu müssen, das aus den Tiefen des Menschen quillt!"

Das Gute, Zukünftige, Göttliche - hier dämmerte die Menschheit und vor allem ihr männlicher Teil. Sturz und Sehnsucht und Schrei wurden in Szene gesetzt; die Dichtung beklagte die Auflösung des Ichs und die Heimatlosigkeit des Menschen in der Moderne. Alle Autoren des Bandes waren männlich – mit Ausnahme der Ausnahme-Else, Else Lasker-Schüler, die eine andere war, someone else eben. Schon im Vorwort hatte es geheißen, Else Lasker Schüler stehe "jenseits dieser Generation"; sie lasse "als erste" den Menschen "ganz Herz sein", ein Herz, das sich in den Himmel dehne. In dem Theaterstück "Die Wupper" hatte sie Jahre zuvor bereits die "Menschheitsdämmerung" einem Herumtreiber in den Mund gelegt:  "Seid man still: es gibt noch was hinter der Düsterkeit, wart man, wenn es erst Licht wird." – Wenn es erst Licht wird.

Zum 100. Jahrestag der "Menschheitsdämmerung" hat die Zeitschrift Schreibheft unter der Federführung von Konstantin Ames zeitgenössische AutorInnen gebeten, mit einem eigenen Gedicht oder einer eigenen Prosa auf die damaligen Menschheitsdichter zu reagieren. Vorangestellt ein Zitat von Margarete Susman: Expressionismus, heißt es da, sei die Antwort auf eine Wirklichkeit, der sich hinzugeben unmöglich geworden sei. Das klingt hochaktuell. Und so sind auch viele der Beiträge.

Kerstin Preiwuß hat sich Else Lasker-Schüler gewählt und entschied sich für das Gedicht "Mein Volk", geschrieben um 1904/1905. In der "Menschheits"-Anthologie stand Lasker-Schülers vergleichsweise kurzes Gedicht (16 Zeilen) ziemlich eingeklemmt - zwischen Heydeckes zwei Buchseiten langem "Mein Volk" ("Mein Volk/blüh ewig/Volk.") und Yvan Golls vierseitigem "Noemi" ("oi oi oi und wo ist adenoi?") Dazwischen hatten Lasker-Schülers wenige Zeilen mit den weiten Innenwelten nicht nur visuell gesehen einen schweren Stand. Wer aber ist dieses Volk, von dem die Dichterin schreibt?

Else Lasker-Schüler wurde als jüdische Deutsche oder deutsche Jüdin 1869 in Elberfeld geboren, und so feiert man in diesem Jahr ihren 150. Geburtstag. Anlass zu einigen Publikationen und Tagungen. Seit 1894 lebte sie in Berlin. 1919, als die "Menschheitsdämmerung" erschien, war sie als Dichterin wie Zeichnerin längst eine Berühmtheit. 1933 floh sie aus Deutschland in die Schweiz, die sie nicht besonders willkommen hieß. Nach einer Palästina-Reise im Jahr 1938 wurde ihr, der Staatenlosen, die Rückreise in die Schweiz verwehrt. So blieb sie in Jerusalem, wo sie Anfang 1945 starb.


Vor dem Ersten Weltkrieg war sie einige Jahre mit dem Sturm-Herausgeber Herwarth Walden verheiratet gewesen und hatte eine enge Künstlerfreundschaft mit Franz Marc unterhalten, der im Ersten Weltkrieg ums Leben kam. Auf die "Wirklichkeit, der sich hinzugeben unmöglich geworden war" (Susman), hatte sie in ihrer Kunst mit übermütig übersprudelnden Bildern geantwortet - mit  Spiel, Verstellung und blühender Fantasie, mit Romanzen, Arabesken, Sternbeschwörungen und mit der Verflüssigung aller Grenzen zwischen Nationen, Kulturen, zwischen Wort und Bild, aber auch zwischen diesseits und jenseits: Sie nannte sich bevorzugt "Prinz Jussuf von Ägypten", "Prinz Jussuf von Theben" oder auch "Der schwarze Schwan". Farben prägten ihre Gedichte, Zeichnungen begleiteten ihre Worte und Worte ihre Zeichnungen, und Franz Marcs Blau spielte zeitlebens eine besondere Rolle ("Und wie du kamst -! /Blau vor Paradies.") Als Max Ernst ihr einmal schrieb, weil er ihr Gedicht "Versöhnung" illustrieren wollte, fragte sie ihn nach dem Grund: "Sind Sie also auch so verloren wie ich, dass ich keinen Weg mehr habe, nur Schluchten?"

 

Weltende 

Wo Jakob von Hoddis in dem Gedicht "Weltende" (mit welchem Pinthus die "Menschheitsdämmerung" einläutete) den Zusammenbruch aller Ordnungen ins Bild setzte ("Die meisten Menschen haben einen Schnupfen / die Eisenbahnen fallen von den Brücken"), endete Lasker-Schülers-Gedicht "Weltende" mit den Zeilen: "Du wir wollen uns tief küssen. / Es pocht eine Sehnsucht an die Welt, an der wir sterben müssen." Nix Eisenbahnen. Wir leben zwar ganz und gar im Heute, aber unsere Sehnsucht, sie reicht tief, sie ist uralt, sie kann in Höchstgeschwindigkeit die Jahrhunderte der Menschheitsentwicklung zurücklaufen: 

 

Und bin doch dein spielender Herzschelm, Erde,
Denn mein Herz murmelt das Lied
Moosalter Bäche der Wälder.

 

Soweit das Ende des Gedichtes "Mein Lied". Kehren wir zurück zu "Mein Volk" und der Reaktion von Kerstin Preiwuß im Schreibheft. Hier erst einmal Lasker-Schülers Gedicht:

 

Mein Volk
(Meinem geliebten Sohn Paul) 

Der Fels wird morsch,
Dem ich entspringe
Und meine Gotteslieder singe …
Jäh stürz ich vom Weg
Und riesele ganz in mir
Fernab, allein über Klagegestein
Dem Meer zu.

Hab mich so abgeströmt
Von meines Blutes
Mostvergorenheit.
Und immer, immer noch der Widerhall
In mir,
Wenn schauerlich gen Ost
Das morsche Felsgebein,
Mein Volk,
Zu Gott schreit.

 

Das erste, was unmittelbar auffällt, ist das Vokalgetön auf "o": "Morsch" und "Gott" und "Most" und "vergoren" und "gen Ost" und "Volk" und noch einmal: "Gott". Außerdem unterteilen die Verben die beiden Strophen des Gedichtes. Im ersten Teil ist das Ich aktiv: "entspringe", "singe" "stürze" und "riesele"; im zweiten Teil ist es vorwiegend passiv: "abgeströmt", "mostvergoren", "Widerhall".

Ihr Ich ist nie ein-kennig und immer auf der Suche. Doch was hat es mit dem "Volk" auf sich? Eine Kulturzionistin war sie nicht. Sammlungen wie ihre "Hebräischen Balladen" (1913), in der "Mein Volk" enthalten war, propagieren weniger eine Rückbesinnung auf die religiösen, kulturellen Wurzeln Zions, sie handeln vielmehr, ganz expressionistisch vielleicht, vom Weltverlust im Verlust der Religion, der sich Else Lasker-Schüler, obwohl "abgeströmt", immer noch (im Widerhall)  verbunden weiß, der man verbunden bleibt - und sei es im Schrei des Moses: "Was soll ich mit diesem Volk anfangen, oh Herr?" oder im Schrei des Volkes: "Weh uns, Gott, sei mit uns, oh Herr."

Preiwuß hat darauf hingewiesen, dass Else Lasker-Schüler auch in dem Gedicht "Mein Volk" auf kurzem Sprachweg Jahrtausende durchläuft. Doch statt weiterer Interpretationen hat sie beschlossen, sich der Freiheit dieser Dichterin, aber auch dem Schrecken an der deutschen Geschichte auszusetzen, dem wir hierzulande beim Lesen von Else Lasker-Schülers Versen immer - auch - begegnen. So hat sie dem Gedicht "Mein Volk" einen "Umhang" beigesellt, wie sie sagt, der "schäbig" sei, ein Poem in "farblosem Deutsch". So umgibt sie, sagt sie, die Dichterin mit dem Volk, "das sie verscheuchte".
 

Else Lasker-Schüler, Jussuf empfängt die Tellerköpfe einen von Freitag entdeckten Stamm
Um der Unfreiheit ihrer eigenen Zeit etwas entgegenzusetzen, hatte es Else Lasker-Schüler schon in jungen Jahren nach Dichterland vertrieben. Das Ich, das überall in Auflösung war, beharrte auf seinem poetischen Dasein, und so las man als Selbstaussage über sie im Personenglossar der "Menschheitsdämmerung":

 

Ich bin in Theben (Ägypten) geboren, wenn ich auch in Elberfeld zur Welt kam, im Rheinland. Ich ging bis elf Jahre zur Schule, wurde Robinson, lebte fünf Jahre im Morgenlande, und seitdem vegetiere ich. 

 

Nichts und alles ist wahr an diesen Sätzen. Auch das ist Lasker-Schülers große Kunst. Was sind schließlich Fakten und was sind Zugehörigkeiten, wenn die Welt in ihnen auseinanderfällt? Dagegen half sich Lasker-Schüler durch ihren ironischen Bruch mit den Sehnsüchten nach Identität und durch den ironischen Bruch rassischer Stereotypien: "Jussuf empfängt die Tellerköpfe, einen von Freitag entdeckten Stamm." Ihre Liebe zu Prinzen teilte sie mit ihrer Liebe zu wilden Juden und zu Indianerhäuptlingen. ("Morderchei Jussuf Lederstrumpf" nannte sie eine Zeichnung, auf der sie George Grosz porträtierte, mit dem sie ihre Indianervorliebe teilte.) Man musste alle Grenzen aufdröseln, auflösen, sprengen – auch die zwischen Wort, Handschrift und Bild.

 

Mehr als drei Seelen

Auf die mehr als drei Seelen in ihrer Brust hat Lasker-Schüler mehrmals hingewiesen. "Vôtre Indianer blauer Jaguar Jussuf" unterschrieb sie einen Brief im Jahr 1932, und bereits 1910 hatte sie in einem "Handschrift" betitelten Essay auf die freudige Sinnüberschreitung jeder Handschrift hingewiesen. "Meine Handschrift hat als Hintergrund den Stern des Orients. Oft sagten mir Theologen, ich schreibe deutsch wie hebräisch oder arabisch. Ich denke an der späten Ägypter Fetischkultur; ihnen ging aus dem Buchstaben schon die Blüte auf." 

Von Arabesken, Sternhieroglyphen und biblischen wie koranischen Hintergründen ihrer Prosa und Lyrik war auf der Tagung "Hebräerland" des Simon-Dubnow-Instituts in diesem Frühjahr wundersames zu hören. Man gewann viele Einblicke in Lasker-Schülers zwischen den Kulturen sich tummelnde dichterische Kraft. Und in den Orientalismus, den wir heute kaum mehr kennen. Denn damals gab es eine große deutsch-jüdische Palästina-Dichtung. Else Lasker-Schüler muss, so liest man es in einem Aufsatz von Astrid Schmetterling, vor dem Ersten Weltkrieg bereits performative Lesungen mit Geräuscheffekten durchgeführt haben - in einer "Ursprache aus der Zeit der Wildjuden" das an dass Hebräische wie Arabische anklingen sollte. Kein Wunder, dass auch die Zürcher Dadaisten ihre Verse rezitierten.


Im Schweizer Exil nach 1933 war sie, die dort nicht arbeiten durfte, zur Bittstellerei gezwungen. Einem ihrer Gönner, Hugo May, schenkte sie Abschriften einer Auswahl ihrer Gedichte. Als Buch gebunden. Handschrift galt ihr als eigene Äußerung. "Für den Künstler der Handschrift ist der Inhalt seines Schreibens nur ein Vorwand", hatte sie schon früh in einem Aufsatz geschrieben, "wie für den Maler das Motiv seines Bildes." Ihre Handschrift ist ausladend. Auch ihr sollte wie einst den Ägyptern aus dem Buchstaben die Blüte aufgehen. Rechtzeitig zum 150. Jahrestag hat die Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung nun eine Faksimile-Ausgabe dieses Buches herausgegeben, und in einem zweiten Band die Gedichte zusammen mit einer Sammlung von Briefen an ihre Schweizer Gönner veröffentlicht. Sie strahlen Würde, Maskerade und Selbstironie aus. Angesichts von so viel Schönheit verfestigt sich beim Lesen der Briefe die Trauer darüber, wie verzweifelt sich Lasker-Schüler die bittere Armut mit Lakonie, phantastischen Bildern und viel Selbstironie vom Leibe hielt. Nichts ist an seinem Platz im Exil.

Auch wenn Else Lasker-Schüler zeitlebens die Unvereinnahmbare blieb, dürfte ihr etwas an der Idee von Alice Jacob-Loewenson gefallen haben, die 1922 bei der hebräischen Übersetzung von Gedichten aus "Hebräische Balladen" in der Jüdischen Rundschau bemerkte, dass die sprachlichen Mittel dieser Gedichte "merkwürdig hebräisch" anmuteten. "Ja, man könnte fast von einem hebräischen Deutsch sprechen." In der eigenen Sprache Nomade, Fremder, Zigeuner zu werden – so nannte es Jahrzehnte später Gilles Deleuze. Else Lasker-Schüler selbst sagt über sich 1939: "Ich lebte hier in Palästina in drei Welten ... Mit sanften Gedanken noch in der mir liebgewordenen Stiefwelt Europa, mit Herz und Seele aber in der Palästinawelt, die nicht von dieser Welt; so streifte ich auch schon die jenseitige." Die Auflösung des Ich in alle möglichen Welten! Und: ja, auch das Jenseits war immer mit von ihrer Partie.

 

Geburtstagsständchen

Ein (verspätetes) Ständchen zu Else Lasker-Schülers 150. Geburtstag hier in der Tagtigall würde am liebsten nur zitieren, damit wir beides erfahren: die unteilbare Schönheit und die unteilbare Einsamkeit, die Lasker-Schülers Texte verströmen. "Oh ich sterbe unter Euch! / Da ihr mich erstickt mit Euch." Ja, auch solchen Reim findet man in einem ihrer Gedichte. Immer könnte man weiterzitieren, und Kerstin Preiwuß hat eine gute Antwort auf den immer wieder kursierenden Kitschverdacht gegen sie gefunden: "Würde man Else Lasker Schülers Gedichte nachahmen, glitte man in den Kitsch, den sie nicht enthalten. Das ist die schlichteste Begründung ihrer Kunst."

"Meine Freiheit / soll mir niemand rauben" beginnt ein früher Gedichtband – Zeilen die sie Jahrzehnte später in Jerusalem wieder aufgreift. "Sterb ich am Wegrand wo, liebe Mutter, kommst du und trägst mich hinauf zum blauen Himmel." Ja, immer wieder ist sie präsent, die unerfüllte Liebe zu ihrer Mutter (ist nicht jede Liebe unerfüllt?) und die unerfüllte Liebe zu ihrem 1927 an einer Krankheit verstorbenen Sohn Paul, den sie unter anderem "Meinlingchen" nannte und in einem "Bad von Küssen" hegte. Ihrer Dichtung ist nichts zu heilig und nichts zu profan, wie Vivian Liska auf der Leipziger Tagung ausführte. In einem Prosa-Band (Peter-Hille Buch) findet sich ein Verslein: 

 

Lampe Pampe Rampe 
Klämmchen Flämmchen Lämmchen Du
Döschen Klöschen Röschen
Kleinchen Meinchen Du.
 

 

Das Barock läßt grüßen! "Kleinchen, Meinchen Du". Ein Kinderreim, der ganz bei sich sein kann. "Ein einziger Mensch ist oft ein ganzes Volk", schrieb Else Lasker-Schüler einmal. Nun, für ihren Joseph/Jussuf aus Theben dürfte das kein Problem gewesen sein, aber für ein Röschen wie die Else war das vielleicht zu viel. Auch das war Teil des Dramas.

 

 

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ZUM WEITERLESEN

Schreibheft. Zeitschrift für Literatur, Nr. 92, Februar 2019, Darin das Dossier: Abendland, Li(e)der, 100 Jahre Menschheitsdämmerung, Mit Beiträgen von Marcel Beyer, F.C. Delius, Mara Genschel, Michael Krüger, Michael Lentz, Kerstin Preiwuß, u.a.  

Else Lasker-Schüler, Ausgewählte Gedichte, ausgewählt und mit einem Nachwort versehen von Uljana Wolf, Fischer Taschenbibilothek, Frankfurt 2015. In diesem Band finden sich die "Lampe, Rampe, Pampe"-Verse, die eigentlich aus keinem Gedichtband stammen.

Else Lasker-Schüler, Gedichtbuch für Hugo May, Faksimile Edition, Band 1 Faksimile,  Band 2 Text und Kommentar, im Auftrag der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung, Herausgegeben von Andreas Kilcher und Karl Jürgen Skrodzki, D/ A Wallstein, Göttingen Darmstadt 2019 

Else Lasker-Schüler, Die Bilder. Herausgegeben von Ricarda Dick im Auftrag des Jüdischen Museums Frankfurt am Main. Mit Essays von Ricarda Dick und Astrid Schmetterling, Suhrkamp Verlag, Berlin 2010

Das Programm der Leipziger Tagung des Leipziger Simon Dubnow-Instituts findet sich hier. Es steht zu hoffen, dass es von dieser Tagung demnächst einen Sammelband geben wird. 

Eine Interpretation des Gedichtes "Mein Volk" von Jakob Hessing aus der Frankfurter Anthologie

 

Und zum Schluss noch ein Gedicht von Else Lasker-Schüler:

Weltflucht

Ich will in das Grenzenlose
Zu mir zurück,
Schon blüht die Herbstzeitlose
Meiner Seele,
Vielleicht - ist's schon zu spät zurück!
O, ich sterbe unter Euch!
Da Ihr mich erstickt mit Euch.
Fäden möchte ich um mich ziehn -
Wirrwarr endend!
Beirrend,
Euch verwirrend,
Um zu entfliehn


Meinwärts!